Benutzer:Boris.P

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'''Die Bremsankerplatten:'''
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Deren Dimensionen habe ich zunächst ausgemessen und an einem Probestück verifiziert. Die Dicke kann eventuell noch im 1/10mm Bereich nachgearbeitet werden, das hängt ein bißchen von den Bremssätteln ab. Das Material für beide Platten muss den Anforderungen an die übertragenen Kräfte gerecht werden. Darum ist mindestens ein hochfester Baustahl (z.B. St52) zu verwenden, besser sind aber niedrig legierte Werkzeugstähle wie Ck45 oder 16MnCr5. Die Ankerplatten dürfen auf keinen Fall gehärtet werden. Vergüten ist möglich, macht aber wenig Sinn, so hoch sind die Kräfte nun auch wieder nicht. Wer es gerne rostfrei mag, X17CrNi162 ist das Material der Wahl. Von normalen V2A (X5CrNi1810) aus dem Baumarkt solltet Ihr die Finger lassen, die Festigkeit ist nicht hoch genug.
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Deren Dimensionen habe ich zunächst ausgemessen und an einem Probestück verifiziert. Die Dicke kann eventuell noch im 1/10mm Bereich nachgearbeitet werden, das hängt ein bißchen von den Bremssätteln ab. Das Material für beide Platten muss den Anforderungen an die übertragenen Kräfte gerecht werden. Darum ist mindestens ein hochfester Baustahl (z.B. St52) zu verwenden, besser sind aber niedrig legierte Werkzeugstähle wie Ck45 oder 16MnCr5. Die Ankerplatten dürfen auf keinen Fall gehärtet werden. Vergüten ist möglich, macht aber wenig Sinn, so hoch sind die Kräfte nun auch wieder nicht. Wer es gerne rostfrei mag, X17CrNi162 ist das Material der Wahl. Von normalen V2A (X5CrNi1810) aus dem Baumarkt solltet Ihr die Finger lassen, dessen Festigkeit ist nicht hoch genug.
[[Datei:Ankerplatte_vorne_Z01.pdf]]
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'''Die Stückliste:'''
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Hier sind alle Informationen über Fertigungsteile, Kaufteile und Werkzeuge zusammengefasst. Ich habe zwar die Preise all dieser Teile nicht explizit zusammengezählt, ich schätze die Summe aber mal zwischen 600 - 900 EUR, ohne die Arbeitszeit und ohne die Herstellung der Ankerplatten bei einer Firma beauftragt zu haben.
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Hier sind alle Informationen über Fertigungsteile, Kaufteile und Werkzeuge zusammengefasst. Ich habe zwar die Preise all dieser Teile nicht explizit zusammengezählt, schätze die Summe aber zwischen 700 - 900 EUR, ohne die Arbeitszeit und ohne die Herstellung der Ankerplatten bei einer Firma beauftragt zu haben.
[[Datei:Stückliste_Scheibenbremsumbau.pdf]]
[[Datei:Stückliste_Scheibenbremsumbau.pdf]]
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Durch den Umbau erlischt natürlich eure Betriebgenehmigung, eine Begutachtung bzw. Einzelzulassung ist also zwingend notwendig. Dafür gibt es prinzipiell 2 Lösungen: 1. einen Prüfer eures Vertrauens hinzuziehen, der der Sache aufgeschlossen gegenübersteht, am Besten selbst Iltis fährt, und am Tag der Prüfung über eine gute Tagesform verfügt, oder 2. den Unterboden so richtig einsauen und gar nichts sagen, 99,9% aller Prüfer wird überhaupt nicht auffallen das euer Iltis mit Scheiben unterwegs ist, anstatt mit Trommeln, diese Lösung habe ich gewählt.

Version vom 3. August 2016, 07:29 Uhr

Scheibenbremsen für den Iltis

Diese Umbauaktion ist im Jahr 2009, hier im Forum, schon mal besprochen worden. Da damals die Zeichnungen für die Bremsankerplatten nicht zur Verfügung gestellt wurden, habe ich das selbst übernommen. Das folgende PDF-File beschreibt den zeitlichen Ablauf und die wesentlichen Arbeitsschritte während des Umbaus. Anzumerken wäre, das dafür unbedingt der Zugang zu einer professionellen Drehmaschine (Spitzenhöhe ca. 150mm) und einer hydraulischen bzw. mechanischen Presse von wenigstens 2t Druckkraft benötigt wird.

Datei:Präsentation Scheibenbremsumbau.pdf

Der Lauf der Bremsscheiben sollte unbedingt mit einer Messuhr getestet werden. Bei mehr als 0,25mm Seitenschlag stellt sich langsam ein unangenehmes Flattern beim Tritt auf das Bremspedal ein. Korrektur notfalls über das gezielte unterlegen von Lehrenband (0,05 - 0,10 mm). Nicht vergessen solltet Ihr auch, beide Vordruckventile aus dem Hauptbremszylinder auszubauen, die Pedalkräfte werden sonst zu hoch. Nicht geändert habe ich dagegen die Bremskraftverteilung, es bleibt bei einer Zweikreisbremse VA HA diagonal. Allerdings werden neue, speziell angefertigte, Bremsleitungen notwendig. Auch muss die Anbindung der 2 Handbremsseile an den Hebel im Fahrzeuginnenraum neu generiert werden, ist aber keine große Sache.

Die Bremsankerplatten: Deren Dimensionen habe ich zunächst ausgemessen und an einem Probestück verifiziert. Die Dicke kann eventuell noch im 1/10mm Bereich nachgearbeitet werden, das hängt ein bißchen von den Bremssätteln ab. Das Material für beide Platten muss den Anforderungen an die übertragenen Kräfte gerecht werden. Darum ist mindestens ein hochfester Baustahl (z.B. St52) zu verwenden, besser sind aber niedrig legierte Werkzeugstähle wie Ck45 oder 16MnCr5. Die Ankerplatten dürfen auf keinen Fall gehärtet werden. Vergüten ist möglich, macht aber wenig Sinn, so hoch sind die Kräfte nun auch wieder nicht. Wer es gerne rostfrei mag, X17CrNi162 ist das Material der Wahl. Von normalen V2A (X5CrNi1810) aus dem Baumarkt solltet Ihr die Finger lassen, dessen Festigkeit ist nicht hoch genug.

Datei:Ankerplatte vorne Z01.pdf

Datei:Ankerplatte hinten Z01.pdf

Die Stückliste: Hier sind alle Informationen über Fertigungsteile, Kaufteile und Werkzeuge zusammengefasst. Ich habe zwar die Preise all dieser Teile nicht explizit zusammengezählt, schätze die Summe aber zwischen 700 - 900 EUR, ohne die Arbeitszeit und ohne die Herstellung der Ankerplatten bei einer Firma beauftragt zu haben.

Datei:Stückliste Scheibenbremsumbau.pdf

Durch den Umbau erlischt natürlich eure Betriebgenehmigung, eine Begutachtung bzw. Einzelzulassung ist also zwingend notwendig. Dafür gibt es prinzipiell 2 Lösungen: 1. einen Prüfer eures Vertrauens hinzuziehen, der der Sache aufgeschlossen gegenübersteht, am Besten selbst Iltis fährt, und am Tag der Prüfung über eine gute Tagesform verfügt, oder 2. den Unterboden so richtig einsauen und gar nichts sagen, 99,9% aller Prüfer wird überhaupt nicht auffallen das euer Iltis mit Scheiben unterwegs ist, anstatt mit Trommeln, diese Lösung habe ich gewählt.